Parteien und Wählervereinigungen antworten auf unsere Frage zu Fokusierung des neuen Stadtrates nach der Kommunalwahl 2024 in Dresden

„Welche Themen fokussiert Ihre Partei/Wählervereinigung für die kommende Amtszeit 2024 - 2029 im Hinblick auf die über 60-Jährigen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt?“

Die Rückantworten lesen Sie hier, wobei wir noch vorab wichtige Erklärungen abgeben:
1. Der Volkssolidarität Dresden e.V. ist satzungsgemäß ein demokratisch organisierter, gemeinnützig wirkender, parteipolitisch und konfessionell unabhängiger selbstständiger Verein. Wir haben alle Parteien bzw. Wählervereinigungen angeschrieben, die sich für den Stadtrat bewerben und uns bis Redaktionsschluss bekannt waren.
2. Die hier dargestellten Positionen entsprechen dem Wortlaut der eingegangenen Rückmeldungen. Für den abgedruckten Inhalt ist ausschließlich die jeweilige Partei bzw.Wählervereinigung verantwortlich.

3. Die hier abgebildeten Antworten sind in unseren aktuellen Ausgabe der Lebensbilder veröffentlicht. Die nachstehenden Antworten wurden uns bis zum Redaktionsschluss am 07.04.2024 durch die Parteien bzw. Wählervereinigungen übermittelt.

---

BÜNDNIS 90 | DIE GRÜNEN:

"Wir BÜNDNISGRÜNEN unterstützen den Wunsch nach selbstbestimmtem Altern im gewohnten Umfeld. Eigenverantwortung, Gemeinschaft und passende Pflegeangebote sind dabei entscheidend. Wir fördern die Entwicklung einer „sorgenden Nachbarschaft“ mit festen Ansprechpartnern zur Koordination und Einbeziehung der Bewohner in die Stadtentwicklung. Inklusive Wohnkonzepte wie Mehr-generationenhäuser und betreutes Wohnen sollen ausgebaut werden, ebenso eine soziale und generationenübergreifende Wohnraumbelegung. Wir unterstützen den Aufbau einer Tauschbörse zur Vermittlung von barrierearmen Wohnungen. Das ko-operative Baulandmodell soll mehr barrierefreien Wohnraum schaffen.

Pflegeangebote, vor allem in der städtischen Cultus GmbH, werden gestärkt und weiterentwickelt. Tages- und Kurzzeitpflegeplätze sollen ausgebaut werden. Zudem setzen wir uns für die Stärkung geriatrischer Abteilungen in der Medizin ein."

---

CDU:

"Die Volkssolidarität besitzt mit ihren Mitgliedergruppen einen Schatz, der gesellschaftlich kaum hoch genug geschätzt werden kann und beispielgebend für unsere Stadt ist. Dies wollen wir unterstützen und begleitend die aufsuchende Sozialarbeit stärken, um Einsamkeit vorbeugen und beginnenden Pflege- oder Betreuungsbedarf frühzeitig erkennen zu können. Gemeinsam mit allen Trägern der Sozialarbeit soll darüber hinaus ein Konzept für flächendeckende Seniorenangebote erarbeitet werden. 

Gerade für unsere älteren Mitbürger brauchen wir sichere Fußwege, Querungsmöglichkeiten und barrierefreie Haltestellen mit Sitzmöglichkeiten und Überdachung. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, pro Jahr mindestens 30 neue Bänke im Stadtgebiet aufzustellen. Ebenso setzen wir uns für mehr öffentliche Toiletten in allen Stadtteilen ein. Das Toilettenkonzept der Stadt kann hier nur der Anfang sein. 

Um auch unseren älteren Menschen die Teilhabe an der immer digitaleren Welt zu ermöglichen, sollen entsprechende Beratungsangebote ausgebaut werden. Gleichzeitig muss sichergestellt sein, dass Behördengänge weiterhin auch ohne Computer möglich sind. Nicht zuletzt ist unser Ziel für die kommenden Jahre, die ehrenamtliche Tätigkeit im Seniorenbereich dem Ehrenamt in den Bereichen Sport, Jugend oder Soziales gleichzustellen und entsprechend zu fördern."

---

AfD:

"Über 60-Jährige haben hohen Anteil am Wohlstand unserer Stadt und sind im Ehrenamt nicht wegzudenken. Sie haben uns viel gegeben und es ist inakzeptabel, dass der Anteil sozialer Angebote für Senioren in Dresden Jahr für Jahr geringer ausfällt. 

Wir setzen uns für sie ein: Durch stärkere Förderung seniorengerechten Wohnraums; barrierefreien Ausbau und Sicherheit bei Straßen, Gehwegen und Haltestellen; Ausbau stadtweiter Seniorenbegegnungsstätten inkl. Informations- und Weiterbildungs-angebote; Ausbau des ÖPNV auch in Ortsrandlagen; mehr Sicherheit auf den Straßen durch zusätzliche Beleuchtung; flächendeckend öffentliche Toilettenanlagen; Verbesserung von Pflege- und Gesundheitsangeboten; Förderung von Angehörigenpflege; kostenfreies Parken mobiler Pflegedienste für die bestmögliche medizinische Versorgung. 

Da wir als AFD auch wissen, dass wir am besten mit den Bürgern gemeinsam entscheiden, was richtig und wichtig ist, werden wir selbstverständlich unsere älteren Mitbürger in die kommunale Entscheidungsfindung einbeziehen und mitentscheiden lassen. Wir wollen Beteiligung ebenso fördern wie den Generationenaustausch, bzw. durch Schulpatenschaften. Junge Menschen sollen vom Erfahrungsschatz der Älteren profitieren."

---

Die Linke:

"Viele ältere Menschen leiden unter steigenden Mieten. Die LINKE setzt sich daher auch zukünftig für die Stärkung des sozialen Wohnungsbaus und für Hilfen beim Umzug in eine kleinere Wohnung ein. Der Stadtrat hatte schon 2021 einen Fachplan für Seniorenarbeit und Altenhilfe beschlossen. Die LINKE tritt für dessen weitere praktische Umsetzung ein. 

Wir engagieren uns für den weiteren Ausbau der Kultur und Nachbarschaftszentren. Die Stadtteilhäuser sind Orte der Begegnung für Jung und Alt. Die Arbeit mit und für Seniorinnen und Senioren hat für uns generell einen generationenübergreifenden Charakter.Die LINKE tritt für die weitere Umsetzung des Aktionsplanes für gesundes und aktives Altern ein. So hat die LINKE beispielsweise den Ausbau des niedrigschwelligen Angebots „Fit im Park“ zu einem Ganzjahresangebot beantragt. Hinsichtlich des ÖPNV wollen wir uns grundsätzlich für barrierefreie Haltestellen einsetzen und die städtischen Kliniken sollen an allen Standorten erhalten bleiben.

Seit 2018 gibt es den Beauftragten für Menschen mit Behinderungen/Seniorinnen und Senioren in Dresden. Wir werden uns dafür engagieren, dessen Stellung auch finanziell zu stärken."

---

SPD:

"Wir stehen auf vielfältige Art und Weise an der Seite der älteren Dresdner:innen. 

Wir haben erfolgreich die Ausweitung der Beratungs- und Begegnungsstellen durchgesetzt. Das ist ein Schlüssel, um Vereinsamung vorzubeugen, Begegnung und Ehrenamt zu fördern und älteren Menschen eine Teilhabe an der Stadtgesellschaft zu ermöglichen. Darauf wollen wir aufbauen, um soziale und kulturelle Angebote in der Nähe zum Wohnort anzubieten. Das schafft Möglichkeiten, damit Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen und Hintergründen zusammen unsere Stadt voranbringen können.

Kurze Wege wollen wir auch in der Stadtplanung als Schwerpunkt setzen, wenn es um Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung, Freizeitangebote und Haltestellen von Bus und Bahn geht. Das hilft dem Ziel, älteren Menschen das Wohnen in der eigenen Wohnung lange zu ermöglichen. Das städtische Klinikum werden wir nicht privatisieren, um eine gute gesundheitliche Versorgung für alle anzubieten. In der gesamten Stadt werden wir die Barrierefreiheit weiter ausbauen und für mehr öffentliche Toiletten sorgen. Und wir werden ein Hitzeschutzkonzept für Dresden entwickeln, um das Leben auch im Sommer erträglich zu halten."

---

Freie Demokraten:

"Die Teilnahme am öffentlichen Leben muss selbstverständlich für alle Dresdnerinnen und Dresdner in allen Lebenslagen gegeben sein. Die Bürgerbüros in den Ortschaften und Stadtteilen sollen erhalten bleiben. Modernisierung, Digitalisierung und Verschlankung der Verwaltung müssen dazu führen, dass Verwaltungsmitarbeiter mehr Zeit für beratende Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern haben, die ihre Behördengänge persönlich erledigen wollen. Im Bereich der Gesundheit setzen wir uns für eine gesicherte medizinische Versorgung auf hohem Niveau ein. Zur präventiven Gesundheitsvorsorge gehört für uns auch, dass bei der Errichtung von Sport- und Fitnessanlagen in Parks an die Bedarfe älterer Nutzer gedacht wird. Projekte wie „Stadtteilschwestern“ wollen wir unterstützen. Gesund und selbstbestimmt bis ins hohe Alter ist der Wunsch aller Menschen. 

Initiativen, die dies ermöglichen, unterstützen wir ausdrücklich. Dies betrifft auch Nachbarschaftshilfen. Wir wollen die Barrierefreiheit öffentlicher Einrichtungen sicherstellen sowie private Akteure beim barrierefreien Umbau von Räumen unterstützen. Für die Gewährleistung der Mobilität sind uns der Erhalt ausreichend wohnungsnaher Parkplätze wichtig."

---

FREIE WÄHLER:

"Zu Ihrer Frage nach den Vorstellungen unserer Wählervereinigung. Wir sind als kommunale Wählervereinigung nicht mit ausufernden Programmen unterwegs. Unsere Ziele sind sehr pragmatisch. Wir stellen unsere Politik für unsere Eltern und Großeltern unter das Motto "Respekt für die Lebensleistung". Konkret wollen wir erreichen, dass die Fusswege in der ganzen Stadt in Ordnung gebracht werden. Ein weiteres konkretes Ziel ist die Einführung eines Seniorenpasses. Dieser soll die Möglichkeit bieten in städtischen Einrichtungen wie den Bädern, Museen, Bibliotheken oder Theatern vergünstigt bzw. freien Eintritt zu erhalten. Ein drittes konkretes Ziel ist der Erhalt des Krankenhauses Neustadt."

 

---

BÜNDNIS FREIE BÜRGER DRESDEN:

"Das „Bündnis FREIE BÜRGER Dresden“ ist der Zusammenschluss der Wählervereinigungen „Volkssolidarität“ und „FREIEN BÜRGERN“, folglich sind wir sehr stark mit den Themen, die die Volkssolidarität bewegen, verbunden. Mit Werner Schnuppe und Wolfgang Albrecht sind auch zwei stadtbekannte Mitglieder der Volkssolidarität auf unserer Liste! 

Seit fast 2 Jahren setze ich, Claus Lippmann, die engagierte Arbeit von Stadträtin Manuela Graul fort, die ebenfalls aus den Reihen der „VS“ kam. Wir wollen vor allem uns für folgende Themen einsetzen: Sozialen Wohnungsbau fördern, Angebote für Senioren in den Stadtteilen noch vielfältiger gestalten, Gewinnung von Ehrenamtlichen, z.B. Alltagshelfer 
unterstützen, Sportliche und kulturelle Angebote verbessern, mehr Mobilität für ältere Menschen ermöglichen. Mit Peter Bartels und Michael Hauck haben wir bereits jetzt zwei Vertreter im Seniorenbeirat der Stadt, die sich um alle Belange, Seniorenarbeit betreffend, kümmern."

---

PIRATEN DRESDEN:

"Viele der Punkte im Kommunalwahlprogramm der PIRATEN Dresden zielen darauf ab, das alltägliche Leben vor Ort zu erleichtern, auch für Menschen über 60 Jahre.

Zum einen fordern wir eine „Stadt der kurzen Wege“. Das bedeutet eine Stadtplanung, bei der alle alltäglichen Bedarfe wohnortnah erledigt werden können: Lebensmittel einkaufen, Aufenthalt im Grünen, Freizeitgestaltung, Arztbesuche, Apotheke und so weiter. Die bisherige Stadtplanung muss auf Barrierefreiheit überprüft und verbessert werden. Bei neuen Entwicklungen in der Stadtplanung sind insbesondere die Einwohnenden der betroffenen Stadtteile einzubeziehen, um bedarfsgerecht zu gestalten. Darüber hinaus fordern wir PIRATEN ein 0-Euro-Ticket sowie den Ausbau des ÖPNV-Mobilität muss für alle möglich sein! Außerdem müssen Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft bleiben. Doch auch in kommunalen Einrichtungen darf es keine Unterbezahlung, Überbelastung und Ausbeutung des Personals geben. 

Die Stadt muss finanzielle Mittel bereitstellen, um eine menschenwürdige Krankenversorgung zu ermöglichen. Auch das Thema Einsamkeit in der Stadt muss mehr Beachtung finden und entsprechende Förderung für Treffpunkte und kostenfreie Angebote beinhalten."

---

DIE PARTEI:

"Die PARTEI grüßt alle Omas und Opas. Sie fragen sich jetzt sicher stirnrunzelnd: „DIE Partei?“ Sehr gut, Sie kennen uns! Und wir kennen Sie, die Menschen, die unser Land aufgebaut haben und darum jetzt auf unsere Kosten leben. Die PARTEI wird vor allem von Ihren Enkeln gewählt, weswegen wir deren Interessen auf politischer Ebene vertreten. Die Generationen Y-Z sollten Ihre beste Zeit nicht mit Arbeit verschwenden. Die PARTEI wird deshalb die Jugendrente für alle 16 bis 46-jährigen einführen. Um diese finanzieren zu können brauchen wir Sie. Die PARTEI (das „A“ steht für Arbeit) hat Arbeit für Sie. Hurra, Sie gehen zur Bundeswehr! Das kennen Sie von früher. Das ist wie die NVA bzw. die Wehrmacht, je nachdem, wann Sie gedient haben. Es ist wieder Krieg! Wenn Sie Die PARTEI wählen, haben Altersarmut, Einsamkeit und Enkeltrick endgültig ein Ende. Wir schicken Sie exklusiv an die russische Front, wo Sie die Chance bekommen, sich am Iwan zu rächen. 

Ihre Enkel brauchen Sie!"

--

TEAM ZASTROW:

"Auch für uns gilt, dass man die Qualität einer Gesellschaft daran erkennt, wie sie mit ihren Alten umgeht. Viel hängt von Weichenstellungen in Berlin ab – von der Rente über die Pflege bis zur Qualität des Gesundheitssystems. Aber auch Dresden kann handeln. Z.B. dadurch, dass man auf das schaut, was Ältere für unsere Stadt geleistet haben, was sie immer noch leisten oder gern leisten würden, wenn man sie fragt und einbezieht. Nicht nur in der Familie. Denn das gesamte Vereinswesen würde ohne Ruheständler nicht funktionieren. Ebenso nicht der Sport, die Heimat- und Traditionspflege und vieles Kulturelle. Lippenbekenntnisse sind jedoch zu wenig. Wir brauchen einen guten barrierefreien ÖPNV ohne das Auto zu verteufeln. Vielen sichert das Auto die Möglichkeit, einzukaufen, andere zu besuchen und Kultur zu erleben. Dafür muss es in der direkten Nähe Parkplätze geben. Dazu sichere Fußwege, Bänke, Rastplätze, Fahrstühle, Orientierungshilfen und Bereiche, die exklusiv Fußgängern, auch welchen im Rollstuhl oder mit Rollatoren, vorbehalten sind. Und diejenigen, die anderen helfen, brauchen beste Bedingungen - von Pflegediensten, die kostenlos direkt am Einsatzort parken dürfen, bis zur Förderung von Begegnungsstätten und sozialen Angeboten gegen Einsamkeit."

---

Bündnis Sahra Wagenknecht:

"Unser Ziel ist es, älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Für Senioren sind sozial verträgliche Mieten wichtig. Wir von BSW sprechen uns für kommunale Projekte für altersgerechtes Wohnen aus. Dazu fordern wir mehr Unterstützung durch den Freistaat.

Wir werden Programme ausbauen, die junge Menschen und ältere Generationen zusammenbringen, z.B. für Hilfen bei Einkäufen und bei der Antragstellung für soziale Leistungen.BSW will die kulturelle Teilhabe älterer Menschen zu stärken. Sie sollen vergünstigte Fahrkarten und ermäßigten Eintritt in kulturelle Einrichtungen erhalten. Senioren brauchen eine Verbesserung der städtischen Infrastruktur. Dazu gehören barrierefreie Wege zum Arzt und zum Einkaufen, auch Ruhezonen mit Sitzgelegenheiten. Es muss mehr für sichere und beleuchtete Wege getan werden. Wo Kopfsteinpflaster eine Unfallquelle für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator ist, soll es ersetzt werden. Wir setzen uns für die Stärkung von Angeboten wie der Lebenshilfe ein, um der Vereinsamung älterer Menschen zu begegnen.

Wir bekennen uns zu den städtischen Krankenhäusern mit ihren Angeboten. Wir wollen eine bessere Personalausstattung und gerechte Entlohnung für Pflegedienste, um eine professionelle und würdige Altenpflege zu sichern."

---

Lesen Sie unsere Beiträge zur Bedeutung der Kommunalwahlen 2024 am 9. Juni in Dresden, für die Generation60+.

Im Archiv zeigen: